NDR – Wie geht das?<br/>Lübecks süße Versuchung
Wie geht das? Niederegger Marzipan

NDR – Wie geht das?
Lübecks süße Versuchung

Menschen aus aller Welt lecken sich die Finger danach: Marzipan aus Lübeck. Kaum ein Produkt ist so untrennbar mit der schleswig-holsteinischen Hansestadt verbunden wie die mandelsüße Köstlichkeit. Die Reportage wirft einen Blick in die Produktionsstätte von Niederegger – der weltweit wohl bekanntesten Marke in Sachen Marzipan – und zeigt, wie die berühmten Brote, Glücksschweine, Torten und andere Leckereien entstehen. Produktionsleiter Willi Meier kennt jeden einzelnen Handgriff – und das im wörtlichen Sinn. Denn Handarbeit wird bei Niederegger nach wie vor großgeschrieben. Obwohl das Lübecker Familienunternehmen mittlerweile jedes Jahr Tausende Tonnen Marzipan in alle Welt liefert, sieht es in der Produktion nach wie vor aus wie in einer etwas zu groß geratenen, traditionellen Backstube: In kupfernen Kesseln wird die Rohmasse aus Mandeln und Zucker in relativ kleinen Chargen über offener Flamme geröstet. „Nur so kann sich das typische Aroma voll entfalten“, erklärt Willi Meier. Je weniger Zucker die Masse enthält, desto hochwertiger ist das Marzipan. Traditionell ist auch die Weiterverarbeitung: Per Hand bringen Mitarbeiter die Rohmasse mit Hilfe eigens angefertigter Formen in die gewünschte Gestalt. Und auch bemalt wird von Hand. Bevor beispielsweise ein Marzipanschweinchen im Regal steht, geht es durch sechs bis acht verschiedene Hände, die es liebevoll in Form und Farbe bringen.
Dass es Marzipan nicht erst seit gestern gibt, zeigt ein Ausflug in die Vergangenheit: Der persische Arzt Rhazes, der 850 bis 923 n. Chr. lebte, pries ein Gemisch aus Mandeln und Zucker als Heilmittel an, das schließlich mit den Kreuzrittern aus dem Orient zu uns kam. Ob in Marzipan – neben 520 Kilokalorien pro 100 Gramm – tatsächlich auch heilende und gar liebesfördernde Substanzen enthalten sind? Darüber klärt ein Lübecker Apotheker auf.

[panel panel_heading=”Produktion” panel_text=”Autorin: Verena Künstner
Kamera: Rudolf Fromeyer, Christopher Dzaack
Schnitt: Moritz Ohlsen
Redaktion: Christian Pipke – NDR” panel_color=”panel-default”/]

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